19.08.2018
In den Hohen Tauern steht ein Berg der umgangssprachlich auch die "weltalte Majestät" genannt wird. Mit einer Höhe von 3666 Metern ist der Großvenediger der höchste Berg im Land Salzburg und aufgrund der eher einfachen Zugangsmöglichkeiten ein beliebter Gipfel. Ich selbst bin ja kein Gipfelsammler, dazu fehlt mir ein wenig das Verständnis für "nur" rauf und runter, aber irgendwie hats mich doch gepackt, mit mehr als einem Rucksack einen Gipfel zu besteigen. Sobald dann auch noch Seil, Karabiner und Gurt dazukommen, ist alles gelaufen und dann bin ich dabei, egal um was es geht.
Vor einiger Zeit habe ich mit einem meiner besten Freunde beschlossen einen Kurs über "Die Bergführer" zu machen, für mich Input zu wichtigen Dingen wie Spaltenrettung, Seilschaftsführung, Tourenplanung und Wegfindung und für den gesamten Kurs Knotenkunde, Steigeisengehen, Aufstieg am Seil und vieles mehr. Im Ganzen gesehen konnte die sehr heterogene Gruppe damit das ganze Spektrum von Beginner bis Erfahrener abdecken und die daraus resultierende Dynamik gab guten Boden für alle Themen ab. Vier Tage sollte der Kurs gehen und die Besteigung des Großvenedigers steuerte einen großen Teil dazu bei.
Die Anreise zum Hopffeldboden verlief problemlos und auch die Gruppe hat sich schnell gefunden. Leihausrüstung verteilt, kurze Vorstellungsrunde und dann ins Shuttle (die 14 km durchs Tal sparten wir uns gern). An der Materialseilbahn ganz touristisch abladen und einpacken und dann zu Fuß weiter auf die Kürsingerhütte. Das Wetter stellte sich stur und es war feucht und neblig, sollte sich aber bald ändern. 1,5 Stunden sind es von der Materialseilbahn zur Hütte offiziell, wir waren ohne Rucksäcke etwas schneller.
In den Hohen Tauern steht ein Berg der umgangssprachlich auch die "weltalte Majestät" genannt wird. Mit einer Höhe von 3666 Metern ist der Großvenediger der höchste Berg im Land Salzburg und aufgrund der eher einfachen Zugangsmöglichkeiten ein beliebter Gipfel. Ich selbst bin ja kein Gipfelsammler, dazu fehlt mir ein wenig das Verständnis für "nur" rauf und runter, aber irgendwie hats mich doch gepackt, mit mehr als einem Rucksack einen Gipfel zu besteigen. Sobald dann auch noch Seil, Karabiner und Gurt dazukommen, ist alles gelaufen und dann bin ich dabei, egal um was es geht.
Vor einiger Zeit habe ich mit einem meiner besten Freunde beschlossen einen Kurs über "Die Bergführer" zu machen, für mich Input zu wichtigen Dingen wie Spaltenrettung, Seilschaftsführung, Tourenplanung und Wegfindung und für den gesamten Kurs Knotenkunde, Steigeisengehen, Aufstieg am Seil und vieles mehr. Im Ganzen gesehen konnte die sehr heterogene Gruppe damit das ganze Spektrum von Beginner bis Erfahrener abdecken und die daraus resultierende Dynamik gab guten Boden für alle Themen ab. Vier Tage sollte der Kurs gehen und die Besteigung des Großvenedigers steuerte einen großen Teil dazu bei.
Die Anreise zum Hopffeldboden verlief problemlos und auch die Gruppe hat sich schnell gefunden. Leihausrüstung verteilt, kurze Vorstellungsrunde und dann ins Shuttle (die 14 km durchs Tal sparten wir uns gern). An der Materialseilbahn ganz touristisch abladen und einpacken und dann zu Fuß weiter auf die Kürsingerhütte. Das Wetter stellte sich stur und es war feucht und neblig, sollte sich aber bald ändern. 1,5 Stunden sind es von der Materialseilbahn zur Hütte offiziell, wir waren ohne Rucksäcke etwas schneller.
2558 Meter hoch liegt die Hütte und damit war klar, dass es zum Gipfel dann schon ein gutes Stück aufwärts gehen würde. Die Luft war spürbar etwas dünner als unten am Auto, aber zum aklimatiseren reichte das allemal. Die Kürsinger Hütte ist relativ groß und verworren, bietet 150 Bergsteigern Platz und das Team um Christina Egger ist superfreundlich und herzlich.
Unsere Gruppe wurde geteilt in ein 3er und ein 5er Zimmer, einfach gehalten aber trotzdem irgendwie eines gewissen Luxus nicht entbehrend. Tagesprogramm nach Ankunft: Auspacken, packen und los zur Trockenübung. Kurz unterhalb der Hütte liegt ein kleiner Klettergarten, der für erste Rettungsversuche und Knoten optimales Gelände verspricht. Optimales Gelände für erste Versuche kraftraubendes "Hochprusiken" am Seil, Einbindeknoten üben und für die mit etwas mehr Erfahrung auch die ersten Versuche der Selbstrettung via diverser varibaler Seilzugtechniken.
Unsere Gruppe wurde geteilt in ein 3er und ein 5er Zimmer, einfach gehalten aber trotzdem irgendwie eines gewissen Luxus nicht entbehrend. Tagesprogramm nach Ankunft: Auspacken, packen und los zur Trockenübung. Kurz unterhalb der Hütte liegt ein kleiner Klettergarten, der für erste Rettungsversuche und Knoten optimales Gelände verspricht. Optimales Gelände für erste Versuche kraftraubendes "Hochprusiken" am Seil, Einbindeknoten üben und für die mit etwas mehr Erfahrung auch die ersten Versuche der Selbstrettung via diverser varibaler Seilzugtechniken.
Am Abend dann die erste kurze Nachbesprechung im Gastraum und mit leerem Magen zum Abendessen (Halbpension mit Suppe, Salat, Hauptspeise vegetarisch oder carnivorisch und Nachspeise) und im Anschluss bei lockeren Gesprächen noch eine Teilplanung für den nächsten Tag. Erste Gehversuche auf dem Gletscher, Steigeisen anpassen, Spaltenrettung mit Mannschaftszug und loser Rolle, T-Anker im Firn, etc. Startzeit: 5:00 Uhr!
Pünktlich um 5:00 Uhr saßen dann auch alle beim Frühstück - reichhaltig mit Müsli, Wurst und Käse, Marmeladen und Nutella, Obst, Milch, Kaffe und Brot. Marschtee, Saft und Wasser stehen ebenfalls zur Verfügung. und um 6:00 war dann nach dem Packen Abmarsch für etwas mehr als eine Stunde zum Gletschereinstieg unter dem Großvenediger. Den selben Weg sollte dann auch die eigentlich Tour zum Gipfel einschlagen und so konnten alle schauen, wo es am nächsten Morgen hingehen sollte. Am Gletscher angekommen dann volles Programm für die ganze Gruppe, eine geeignete Spalte im Eis war schnell gefunden, eine Firnspalte gab es leider nicht, damit musste dann auch auf Spaltenrutschversuche verzichtet werden, aber die Intensität war dennoch gegeben.
Pünktlich um 5:00 Uhr saßen dann auch alle beim Frühstück - reichhaltig mit Müsli, Wurst und Käse, Marmeladen und Nutella, Obst, Milch, Kaffe und Brot. Marschtee, Saft und Wasser stehen ebenfalls zur Verfügung. und um 6:00 war dann nach dem Packen Abmarsch für etwas mehr als eine Stunde zum Gletschereinstieg unter dem Großvenediger. Den selben Weg sollte dann auch die eigentlich Tour zum Gipfel einschlagen und so konnten alle schauen, wo es am nächsten Morgen hingehen sollte. Am Gletscher angekommen dann volles Programm für die ganze Gruppe, eine geeignete Spalte im Eis war schnell gefunden, eine Firnspalte gab es leider nicht, damit musste dann auch auf Spaltenrutschversuche verzichtet werden, aber die Intensität war dennoch gegeben.
Ich verzichte bewusst auf genaue Beschreibungen von Knoten oder Rettungstechniken, da diese am besten im Kurs gelehrt und gelernt werden.
Nach unzähligen Spaltenrettungen über den Mannschaftszug oder die lose Rolle bildeten sich dann die ersten beiden Seilschaften in der Gruppe um noch ein paar hundert Meter Luftlinie über den Gletscher zu laufen und im Anschluss daran zusammenzupacken und wieder zur Hütte abzusteigen. Dort wartete nach etwas mehr als einer Stunde Marsch dann die Theorieeinheit zur Tourenplanung im Gelände vie Karte, Buch und/oder moderner Meiden und Apps (soweit halt Internet vorhanden ist oder Offline bereits vorbereitet wurde). Gehzeiten im Gelände schätzen, Karte lesen, Kompass Verwendung in seinen Grundzügen und vieles mehr.
Nach dem Abendessen war schnell klar, dass es früh ins Bett gehen sollte, denn Treffpunkt war 4:00 Uhr zum Frühstück und 5:00 Uhr Abmarsch zum Gletscher.
Nach unzähligen Spaltenrettungen über den Mannschaftszug oder die lose Rolle bildeten sich dann die ersten beiden Seilschaften in der Gruppe um noch ein paar hundert Meter Luftlinie über den Gletscher zu laufen und im Anschluss daran zusammenzupacken und wieder zur Hütte abzusteigen. Dort wartete nach etwas mehr als einer Stunde Marsch dann die Theorieeinheit zur Tourenplanung im Gelände vie Karte, Buch und/oder moderner Meiden und Apps (soweit halt Internet vorhanden ist oder Offline bereits vorbereitet wurde). Gehzeiten im Gelände schätzen, Karte lesen, Kompass Verwendung in seinen Grundzügen und vieles mehr.
Nach dem Abendessen war schnell klar, dass es früh ins Bett gehen sollte, denn Treffpunkt war 4:00 Uhr zum Frühstück und 5:00 Uhr Abmarsch zum Gletscher.
Zwei Seilschaften entsprangen der Gruppe und ich durfte die große Verantwortung zur Führung einer Viererseilschaft übernehmen - Wegfindung, Gehtempo, Pausenplanung, Umbau der Seilschaft bei Geländeveränderung und alles was dazugehört. Als Führender ist jedoch auch eben immer die Gefahr präsent einzubrechen und das wurde mir, nachdem wir das Spaltengewirr verlassen hatten und bereits in der Venedigerscharte zwischen Klein- und Großvenediger standen, bewusst, alls es gleich zweimal im Firnschnee bis zur Hüfte gerade nach unten ging. Glücklicherweise nicht weiter, aber schon ein erstes Erlebnis.
Ab 3000 Metern wird einem dann auch die dünne Luft etwas bewusster und jeder Schritt wird anstrengender, so dass unsere Seilschaft immer wieder pausieren musst. 140 Meter unter dem Gipfel dann eine Entscheidungsfindung, ein Mann konnte nicht weiter, klare Sache: alle warten. Mit Rückkehr unseres Bergführers, der mit der zweiten Seilschaft bereits am Gipfel angelangt war, ließen wir unseren vierten Mann dann bei diesem zurück und machten die letzten Meter zum Gipfelgrat, Seilschaft verkürzen, Sprungseil für den Führenden und rüber ohne Abschmieren (bei der Breite des Grats eher unwahrscheinlich, aber möglich). Gipfelfoto und ein wenig Verweilen, kurze Brotzeit und dann, aufgrund der bereits fortgeschrittenen Zeit wieder zurück Richtung Anseilplatz. Auf dem Runterweg noch die beiden Zurückgebliebenen eingesammelt und abgestiegen bis ins Spaltengewirr und dann passierts, ein falscher Tritt und diesmal mit viel Glück nur bis zum Bauchnabel eingebrochen. Die Firnbrücke unter dem rechten Fuß wollte nicht, wie ich wollte. Auch hier nur ein kurzer Schockmoment, denn der Blick nach unten gab klare Auskunft, dass die Spalte scheinbar keinen Boden hat.
Ab da an ging alles safe bis zum Anseilplatz. Ausrüstung verstauen und absteigen zur Hütte und zum wohlverdienten Kaffee/heiße Schoko.
Beim Abendessen dann kurze Nachbesprechung Planung für den nächsten Tag (inkl. Ausschlafen). Es sollte nochmal in den Klettergarten gehen um Selbstrettungen zu üben und dabei nochmal verschiedene Varianten einzustreuen, die möglich sind. Im Anschluss an diese Praxiseinheit dann der Abmarsch mit Rucksack zur Talstation der Materialseilbahn und Abfahrt mit dem Shuttletaxi aus dem Tal wieder raus.
Alles in allem ein gelungener Kurs, der mit den ganzen Wiederholungen schon bekannter Inhalte auch einiges Neues und auch wichtige Bestandteile beisteuern konnte, die mein eigenes Repertoire wieder erweitert haben.
Ab 3000 Metern wird einem dann auch die dünne Luft etwas bewusster und jeder Schritt wird anstrengender, so dass unsere Seilschaft immer wieder pausieren musst. 140 Meter unter dem Gipfel dann eine Entscheidungsfindung, ein Mann konnte nicht weiter, klare Sache: alle warten. Mit Rückkehr unseres Bergführers, der mit der zweiten Seilschaft bereits am Gipfel angelangt war, ließen wir unseren vierten Mann dann bei diesem zurück und machten die letzten Meter zum Gipfelgrat, Seilschaft verkürzen, Sprungseil für den Führenden und rüber ohne Abschmieren (bei der Breite des Grats eher unwahrscheinlich, aber möglich). Gipfelfoto und ein wenig Verweilen, kurze Brotzeit und dann, aufgrund der bereits fortgeschrittenen Zeit wieder zurück Richtung Anseilplatz. Auf dem Runterweg noch die beiden Zurückgebliebenen eingesammelt und abgestiegen bis ins Spaltengewirr und dann passierts, ein falscher Tritt und diesmal mit viel Glück nur bis zum Bauchnabel eingebrochen. Die Firnbrücke unter dem rechten Fuß wollte nicht, wie ich wollte. Auch hier nur ein kurzer Schockmoment, denn der Blick nach unten gab klare Auskunft, dass die Spalte scheinbar keinen Boden hat.
Ab da an ging alles safe bis zum Anseilplatz. Ausrüstung verstauen und absteigen zur Hütte und zum wohlverdienten Kaffee/heiße Schoko.
Beim Abendessen dann kurze Nachbesprechung Planung für den nächsten Tag (inkl. Ausschlafen). Es sollte nochmal in den Klettergarten gehen um Selbstrettungen zu üben und dabei nochmal verschiedene Varianten einzustreuen, die möglich sind. Im Anschluss an diese Praxiseinheit dann der Abmarsch mit Rucksack zur Talstation der Materialseilbahn und Abfahrt mit dem Shuttletaxi aus dem Tal wieder raus.
Alles in allem ein gelungener Kurs, der mit den ganzen Wiederholungen schon bekannter Inhalte auch einiges Neues und auch wichtige Bestandteile beisteuern konnte, die mein eigenes Repertoire wieder erweitert haben.